Routenänderung: Abstieg zur Wimbachgrieshütte

Samstag, 16. August 2008

Schneefall am Morgen...

Schneefall am Morgen…

Als wir früh aufstehen wirbeln am Fenster dicke Schneeflocken vorbei. Das mitten im August.
Das kalte Wasser im Waschraum macht uns entgültig munter – wir gehen zum Frühstück runter. Bei ein Pott Kaffee und Schwarzbrot mit Marmalade entscheiden wir dass es zu gefährlich ist die Watzmann-Überquerung zu wagen. Wir werden wieder im Tal absteigen und durchs Wimbachgries zum nächste Hütte…

Vielleicht hat es doch alles sein Sinn. Zuhause entdecken wir dieses kleine Zusatzschild.

Besser nicht...

Besser nicht…

Wir schreiten durch die Schneeflocken wieder den Berg runter – Richtung Ramsau.
Es bestätigt sich wieder dass das Absteigen am schlimmsten ist. Mir zieht es bei jeden zweite Schitt in die Leiste. Bei Klaus druckt es so in die Schuhe, dass er sich (wieder) von seine Zehnägel verabschieden kann.

Endlich sind wir auf der überfüllte Parkplatz am Wimbachbrücke. Büsse entleeren hier ihre Passagiere, damit die das kleine Stück den Berg hoch zum berühmte Wimbachklamm watscheln können. Und wir mittendrin, mit unser überdimensioniertes Gepäck auf den Rücken.

Klaus und Ich laufen schnell in’s zwei Kilometer entfernte Ramsau um Geld zu holen. Wir haben Kinder und Rucksäcke in ein Gaststätte zurück gelassen, so schaffen wir die knapp 4 Kilometer in eine halbe Stunde.

Wimbachklamm in Sonnenschein

Wimbachklamm in Sonnenschein

Inzwischen ist die Sonne durch die Wolken gebrochen, steht in ein strahlend blaue Himmel.
Es ist halb Drei als wir uns in das Wimbachtal begeben. Wir gönnen uns noch eine kleine Abstecher durch die Kostenpflichtige Wimbachklamm. Ein eindruckweckendes Naturschauspiel. Aufgeregt laufen die Jungs über die holzerne Stege, zeigen sich gegenseitig Wasserfälle und spritzendes Wasser.

200 Meter weiter quetschen wir uns mit unser Gepäck durch das Drehtor und finden uns am Mündung des Wimbachgrieses wieder. Weit öffnet sich vor uns das Tal, wo das Gries wie ein steinernen Fluss runter fließt. Wir befinden uns auf ein bequemen Forstweg, fast ohne steigung geht es zügig voran

Zum Wimbachgries Hütte

Zum Wimbachgries Hütte

Langsam macht sich die Müdigkeit breit. Dominik kommt mit seine 10 Jahren er nicht so schnell mit. Aber er hat ein Kämpfernatur – Wenn er mal ein Hänger hat, ist es einfach ihm wieder aufzubauen.
So sind wir froh als das Wimbachschloss vor uns auftaucht. Jetzt erst merken wir alle wie geschafft wir sind. Es tut gut, ein Moment die Rücksäcke runter zunehmen. Klaus öffnet sein Wundertüte, zieht eine Leckerei nach die Andere heraus.

Leckereien aus Klaus' Wundertüte

Leckereien aus Klaus‘ Wundertüte

Eine Viertelstunde später sind wir ausgeruht und wir machen uns wieder auf den Weg. Der Pfad ist jetzt schmaler geworden. Nach eine Weile kommt er aus ein kleines Wäldchen am Randes des Grieses und verläuft sich in die breite Geröllmasse. Als wir die andere Seite des Grieses erreiche und uns umdrehen liegt ein herrliches Panorama vor uns. Gefangen zwischen Hochkalter und Watzmann schlängelt sich das Gries talabwärts.

Die letzten Meter

Die letzten Meter

Wir komen über eine Geröllkuppe und erspähen durch die Kiefern bunte Flaggen. Wir sind da! Es ist Siebzehn Uhr, wir haben circa zweieinhalb stunden für die neun Kilometer gebraucht. Mit eine letzte Anstrengung erreichen wir die Hütte, freundlich angestrahlt durch die untergehende Sonne. „Geschafft!“ höre ich mein Max sagen, auch er ist geschlaucht.

Wir melden uns an der Theke an und eine nette junge Dame zeigt uns unsere Matratzenlager im ersten Stock. Auf ein überdimensioniertes Doppelstockbett liegen 12 Decken und Kopfkissen.

Bergkumpels Matrazenlager

Bergkumpels Matrazenlager

Nachdem wir uns frisch gemacht haben geht es zum Essen runter. Der Gastraum ist gemütlich voll, wir sehen viele bekannte Gesichter aus der Watzmannhütte. Die kräftige Kerle der Bundeswehr schieben sich weiter in die Ecke und machen uns freundlich Platz. Wir besteigen eine kleine Treppe, um an ein Fenster zum Kuche Spaghetti Bolognese zu bestellen. Bald kehrt an unseres Ende des Tisches betriebsame Ruhe ein, wir haben ein Mordshunger.
Der restliche Abend verbringen wir in Gespräch mit unsere Tischnachbarn und Kniffel spielen. Zufrieden steigen wir später in die Betten, stößen unsere Köpfe an ein dicker Balken direkt über das Bett.
Boink!

Sonne und Regen – Zur Watzmann Haus

Freitag, 15. August 2008

Frühstück im Haus Sonnenblick

Frühstück im Haus Sonnenblick

Das Ausgiebige Frühstück in der Pension „Sonnblick“ der Frau Raschp. Hat herrlich geschmeckt. Vielleicht das letzte ordentliche Frühstück für die nächste paar Tage – wer weiß was es auf eine Berghütte alles gibt?

Die Stimmung wurde ein bisschen gedrückt durch unheilvolle Wetterberichte: „Ungünstiges Tourenwetter!“ und „ein Kaltfront bringt extrem viel Regen und einen Temperatursturz‘.

So viel Gepäck...

So viel Gepäck…

Auch ein Blick im Kofferraum macht das Gemüt nicht leichter. Sollen wir das alles hochschleppen?

Nützt nichts – wir machen los. Richtung Königssee.

es geht los

es geht los

In Schönau am Königssee parken wir an der Bob- und Rodelbahn und ziehen unsere Bergschuhe an. Mit ein leichtes Grunzen schultern wir unsere Rucksäcke. Nach ein Abschiedsfoto und ein letzter Blick über den azur-blaue Königssee wandern wir ruhig am Rennrodelbahn entlang mit dem Ziel Watzmannhaus. Es ist noch warm auch wenn immer mehr Wolken dem Himmel bedecken.

extrem viel Regen und einen Temperatursturz

extrem viel Regen und einen Temperatursturz

Nach anderthalb Stunden fallen die erste Tropfen.
Als wir der Grünsteinhütte erreichen regnet es richtig. Wir holen unsere Hüttenstempel und ziehen Regenjacken und -Schutz an.

Noch drei Stunden laufen wir durch den unnachlässigem Regen. Trotzdem lassen wir unsere Laune nicht verderben. Unsere Jungs ziehen die Köpfe ein uns stapfen tapfer weiter.

Am Ziel - Das Watzmann Haus

Am Ziel – Das Watzmann Haus

Als Max hochguckt entdeckt er eine grüne DAV-Flagge – dass muss das Watzmannhaus sein! Als wir zu den Schuntermänner runterrufen dass wir bald da sind, sehen wir durch Löcher in den Wolken Teile von Berchtesgaden. Weit unter uns entdecken wir den Kührointhütte die wir vor anderthalb Stunden hinter uns gelassen haben. Pitschnass aber glücklich laufen wir die letzten Serpentinen hoch.

15 Uhr kommen wir oben an, froh die Rucksäcke runter zunehmen. Erstaunt torkeln wir rum, als das Gewicht vom Rücken fehlt. Wir kramen Trockenes aus dem Rucksack und noch im Trockenraum ziehen wir uns um. Wir fühlen uns wie neugeboren.

Berichten von die ersten Eindrücke

Berichten von die ersten Eindrücke

Im Gastraum ist es voll aber nicht überfüllt. Mit Kaffee und Kirschkuchen aber, ist die Welt wieder in Ordnung. Unsere Gesichter glühen warm, die verspannte Muskeln lösen sich allmählich.

Unser gemütliches Zimmerlager

Unser gemütliches Zimmerlager

Wir bekommen ein gemütliches Zimmer unter dem Dach mit drei Doppelstockbetten. Durch das kleine Fenster mit den schweren Fensterläden können wir auf Berchtesgaden runterschauen. Über Handy rufen wir zu hause an und melden uns gesund und wohl angekommen.

Watzmanntour Vorbereitung

Donnerstag, 14.8.2008

Das Ziel im Blick

Das Ziel im Blick

Das Geburtstagskind Domnik zeigt am Tag unsere ankünft in Berchtesgaden auf das Ziel unsere Hütten-Tour, der Watzmann.

Unsere detailierte Planung...

Unsere detailierte Planung…

Wir haben uns mit Klettersteigsets und Kletterhelme ausgerüstet und abends bei unsere Stammkneipe Bieradam ein Geburtstags-Festmahl schmecken lassen.

Hüttentour 2008 – Watzmanntour

Hüttentoour 2008 Polaroid
Regen, Schnee und Sonnenschein
14. – 18. August 2008

Der Erste!

Bei unseren Herbstferien im schönen Berchtesgadener Land, sind – nach der abenteuerliche Touren in die Eiskapelle und zur Toni-Lenz-Hütte – die Bergkumpels geboren. Und unser Blick wanderte stets den Watzmann hinauf.
Wir hatten die Schilder gesehen, die die Aufstieg zur Watzmannhütte vorgaben. ‚Alpine Erfahrung‘, ‚Trittsicherheit‘ und ‚Schwindelfreiheit‘ – was für echte Bergsteiger also.

Nachdem uns aber eine Broschure vom Alpenverein in die Hände kam, der eine Hüttentour um den Watzmann beschrieb, entstand bei uns die Wunsch so ein Tour zu machen.

Nach ein anstrengender Trainings-Urlaub im Herbst 2008, waren wir bereit das Abenteuer anzugehen…