Über dem Hundstodgatterl zur Kärlinger Haus

Sonntag, 17. August 2008

Wir fühlen uns super, die Müdigkeit vom Vortag ist verschwunden. Vol elan setze ich mir im Bett und rammel noch einmal mein Kopf an den Balken über unser Lager.
Boink!

Im Gastraum bestellen wir das Frühstück – wieder leckere Schwarzbrotscheiben mit Käse und Wurst, Marmalade und Nutella.
Als wir alles vertilgt haben, greift Dominik nach eine Gitarre. „Oben auf ein Apfelbaum, sitzt ein kleine Rabe…“ singt er mit helle stimme. Freundliches Sonnenlicht strahlt durch das Fenster. Uns erwartet ein herrlicher Tag. Kaum zu fassen das wir vor 24 Stunden durch Schneegestöber gelaufen sind.

Guten Morgen

Guten Morgen

Vor wir losmachen tragen wir uns noch im Hüttenbuch ein – Name, Dauer des Aufenhalts, nächstes Ziel – und fühlen uns wie echte Bergsteiger. Und wieder staunen wir wie schnell man zu Fuß voran kommt. Wir umrunden ein Auslaufer des Watzmanns, verlieren die Wimbachgrieshütte aus dem Blick. Des Weg wird allmählich steiler. In Serpentinen geht es, am Randes eines Geröllfeldes, zwischen Kiefern den Hang hoch.

Wimbachtal Panorama

Wimbachtal Panorama

Zurückblickend eröffnet sich ein herrliches Panorama ins Wimbachtal.

Wir schätzen das der Tag heute nicht so schwer wird. Klaus und ich haben gestern, bei ein Glas Bier, ausgiebig der Karte studiert. Unsere Weg hat uns auf den Trischübel geführt, fast im gleiche Höhe wie das Kärlingerhaus.

Verschnaufpause

Verschnaufpause

Zeit für ein Verschnaufpause, Klaus verteilt aus sein Wundertüte leckere Äpfel.

Aufstieg zur Hundstodgatterl

Aufstieg zur Hundstodgatterl

Wir wenden uns in Richtung Hundstodgatterl. Es geht doch wieder steil Bergauf. Maximilian geht vorneweg, sucht die rote Markierungen die den Weg zeigen. Wir müssen wir unsere Wanderstöcke wegräumen, um beiden Hände frei zu haben beim klettern.

Ein Blick in die Karte

Ein Blick in die Karte

Erneute Verschnaufpause. Mir kommt es komisch vor dass wir noch immer ansteigen müssen. Ein Blick in die Karte zeigt das der Weg über das Hundstodgatterl bis auf fast 2200 Meter höhe steigt.

Beeindruckendes Panorama

Beeindruckendes Panorama

Wir genießen die einsame Natur in friedliche Stille. Wieder haben wir die Baumgrenze verlassen. Um uns herum turmen sich die mächtige Bergen des Berchtesgadener Landes.

Auf der höchste Punkt von unsere Watzmanntour

Auf der höchste Punkt von unsere Watzmanntour

Geschafft! Wir stehen auf der höchste Punkt von unsere Watzmanntour.
Hinter uns erheben sich die verschneite Gipfel des Watzmannes. Vor uns eröffnet sich das Steinernes Meer. Ein grandioser Weitblick.

Oben auf dem Hundstodgatterl

Oben auf dem Hundstodgatterl

Leider pfeift ein eisigen Wind über den Kamm. Schnell machen wir ein paar Erinnerungsfotos vor wir uns auf den Abstieg machen. Nach eine halbe Stunde abstieg über tief zerklüftete Felsen, erreichen wir wieder was was die Bezeichnug Pfad verdient.

Murmeltier am Wegesrand

Murmeltier am Wegesrand

Kurz nachher entdeckt Maximilian eines der putzigen Bewohner dieser Gegend, ein Murmeltier. Die Jungs schaffen es bis auf wenige Meter heranzukommen, vor es dann doch zwischen die Felsen verschwindet.

Das Kärlingerhaus am Funtensee

Das Kärlingerhaus am Funtensee

Es ist 18 Uhr als wir in das Funtenseetal reingelaufen kommen und das Kärlingerhaus vor uns liegen sehen. Idyllisch liegt es am stillen Wasser, rot angestahlt von der untergehende Sonne.
Dieses Mal ist Dominik der erste ankommt.
Das Haus selber ist leider komplett überlaufen. Die freundschaftliche Bergsteigeratmosphere der letzte zwei Hütten fehlt. Hier ist es viel touristischer. Schade um so ein traumhafter Ort.

Trotzdem kriegen wir ein gemütliches Zimmer. Nach dem Essen gehen Max und Ich früh ins Bett und wir Reden noch ein ewigkeit wie zwei Alten mit einander. Die Schuntermänner spielen in der volle Gastraum noch ein paar Runden Kniffel.

Routenänderung: Abstieg zur Wimbachgrieshütte

Samstag, 16. August 2008

Schneefall am Morgen...

Schneefall am Morgen…

Als wir früh aufstehen wirbeln am Fenster dicke Schneeflocken vorbei. Das mitten im August.
Das kalte Wasser im Waschraum macht uns entgültig munter – wir gehen zum Frühstück runter. Bei ein Pott Kaffee und Schwarzbrot mit Marmalade entscheiden wir dass es zu gefährlich ist die Watzmann-Überquerung zu wagen. Wir werden wieder im Tal absteigen und durchs Wimbachgries zum nächste Hütte…

Vielleicht hat es doch alles sein Sinn. Zuhause entdecken wir dieses kleine Zusatzschild.

Besser nicht...

Besser nicht…

Wir schreiten durch die Schneeflocken wieder den Berg runter – Richtung Ramsau.
Es bestätigt sich wieder dass das Absteigen am schlimmsten ist. Mir zieht es bei jeden zweite Schitt in die Leiste. Bei Klaus druckt es so in die Schuhe, dass er sich (wieder) von seine Zehnägel verabschieden kann.

Endlich sind wir auf der überfüllte Parkplatz am Wimbachbrücke. Büsse entleeren hier ihre Passagiere, damit die das kleine Stück den Berg hoch zum berühmte Wimbachklamm watscheln können. Und wir mittendrin, mit unser überdimensioniertes Gepäck auf den Rücken.

Klaus und Ich laufen schnell in’s zwei Kilometer entfernte Ramsau um Geld zu holen. Wir haben Kinder und Rucksäcke in ein Gaststätte zurück gelassen, so schaffen wir die knapp 4 Kilometer in eine halbe Stunde.

Wimbachklamm in Sonnenschein

Wimbachklamm in Sonnenschein

Inzwischen ist die Sonne durch die Wolken gebrochen, steht in ein strahlend blaue Himmel.
Es ist halb Drei als wir uns in das Wimbachtal begeben. Wir gönnen uns noch eine kleine Abstecher durch die Kostenpflichtige Wimbachklamm. Ein eindruckweckendes Naturschauspiel. Aufgeregt laufen die Jungs über die holzerne Stege, zeigen sich gegenseitig Wasserfälle und spritzendes Wasser.

200 Meter weiter quetschen wir uns mit unser Gepäck durch das Drehtor und finden uns am Mündung des Wimbachgrieses wieder. Weit öffnet sich vor uns das Tal, wo das Gries wie ein steinernen Fluss runter fließt. Wir befinden uns auf ein bequemen Forstweg, fast ohne steigung geht es zügig voran

Zum Wimbachgries Hütte

Zum Wimbachgries Hütte

Langsam macht sich die Müdigkeit breit. Dominik kommt mit seine 10 Jahren er nicht so schnell mit. Aber er hat ein Kämpfernatur – Wenn er mal ein Hänger hat, ist es einfach ihm wieder aufzubauen.
So sind wir froh als das Wimbachschloss vor uns auftaucht. Jetzt erst merken wir alle wie geschafft wir sind. Es tut gut, ein Moment die Rücksäcke runter zunehmen. Klaus öffnet sein Wundertüte, zieht eine Leckerei nach die Andere heraus.

Leckereien aus Klaus' Wundertüte

Leckereien aus Klaus‘ Wundertüte

Eine Viertelstunde später sind wir ausgeruht und wir machen uns wieder auf den Weg. Der Pfad ist jetzt schmaler geworden. Nach eine Weile kommt er aus ein kleines Wäldchen am Randes des Grieses und verläuft sich in die breite Geröllmasse. Als wir die andere Seite des Grieses erreiche und uns umdrehen liegt ein herrliches Panorama vor uns. Gefangen zwischen Hochkalter und Watzmann schlängelt sich das Gries talabwärts.

Die letzten Meter

Die letzten Meter

Wir komen über eine Geröllkuppe und erspähen durch die Kiefern bunte Flaggen. Wir sind da! Es ist Siebzehn Uhr, wir haben circa zweieinhalb stunden für die neun Kilometer gebraucht. Mit eine letzte Anstrengung erreichen wir die Hütte, freundlich angestrahlt durch die untergehende Sonne. „Geschafft!“ höre ich mein Max sagen, auch er ist geschlaucht.

Wir melden uns an der Theke an und eine nette junge Dame zeigt uns unsere Matratzenlager im ersten Stock. Auf ein überdimensioniertes Doppelstockbett liegen 12 Decken und Kopfkissen.

Bergkumpels Matrazenlager

Bergkumpels Matrazenlager

Nachdem wir uns frisch gemacht haben geht es zum Essen runter. Der Gastraum ist gemütlich voll, wir sehen viele bekannte Gesichter aus der Watzmannhütte. Die kräftige Kerle der Bundeswehr schieben sich weiter in die Ecke und machen uns freundlich Platz. Wir besteigen eine kleine Treppe, um an ein Fenster zum Kuche Spaghetti Bolognese zu bestellen. Bald kehrt an unseres Ende des Tisches betriebsame Ruhe ein, wir haben ein Mordshunger.
Der restliche Abend verbringen wir in Gespräch mit unsere Tischnachbarn und Kniffel spielen. Zufrieden steigen wir später in die Betten, stößen unsere Köpfe an ein dicker Balken direkt über das Bett.
Boink!

Hüttentour 2008 – Watzmanntour

Hüttentoour 2008 Polaroid
Regen, Schnee und Sonnenschein
14. – 18. August 2008

Der Erste!

Bei unseren Herbstferien im schönen Berchtesgadener Land, sind – nach der abenteuerliche Touren in die Eiskapelle und zur Toni-Lenz-Hütte – die Bergkumpels geboren. Und unser Blick wanderte stets den Watzmann hinauf.
Wir hatten die Schilder gesehen, die die Aufstieg zur Watzmannhütte vorgaben. ‚Alpine Erfahrung‘, ‚Trittsicherheit‘ und ‚Schwindelfreiheit‘ – was für echte Bergsteiger also.

Nachdem uns aber eine Broschure vom Alpenverein in die Hände kam, der eine Hüttentour um den Watzmann beschrieb, entstand bei uns die Wunsch so ein Tour zu machen.

Nach ein anstrengender Trainings-Urlaub im Herbst 2008, waren wir bereit das Abenteuer anzugehen…