Und wieder im Regen zurück

Montag, 2. August 2010

Nach dem Frühstück stiegen wir wieder ins Tal ab. Der Weg zeigt hier auch den Folgen des Massentouristmus: Fein säuberlich sind die Wegesränder mit ein Rasentrimmer zurückgeschnitten, dass die zahlende Kundschaft sich in der Natur auch ja nicht dreckig macht.

Feuchtes Ende

Feuchtes Ende

Nach eine Weile setzt wieder ein stetiger Regen ein. In Spielmannsau müssen wir wieder in die Regenkleidung schlupfen. Mit ein strammes Tempo laufen wir zum Auto. Als wir ankommen sind wir wieder klitschnass und haben den Nase voll von Regen.

Unsere dritte Hüttentour war – trotz des Wetters – wieder klasse! Uns hat es im Allgäu sehr gut gefallen – sehr abwechslungsreich: einfache Höhenpfade, Klettersteige, Schneefeldern…. Wir haben wieder ein paar Nette Hütten kennengelernt.

Lobenswert: Unser Dominik, kein vergleich mit die letzte Jahren – hervorragend gelaufen, kein Anzeige von konditionelle Schwäche.
Bewunderungswert:: Maximilian, unsere Eisbader – Respekt!
Bedankenswert: Klaus, fürs planen dieser tolle Tour.

Heilbronner-Höhenweg

Sonntag, 1. August 2010

Aufbruch

Aufbruch

Vorbereitung vor ein neuer Tag, ein neues Abenteuer. Wir Frühstücken, packen und wenden uns den Bergen zu.

Rappensee Hütte

Rappensee Hütte

Wir werfen ein Blick zurück auf der Rappensee-Hütte, vor es zum Heilbronner-Höhenweg geht. Anscheinend haben wir den Begriff Höhenweg nicht ganz ernst genommen – Die Bilder im Internet haben großenteils Leute auf Bergwiesen gezeigt, ein oder zwei auf ein Leiter in luftige Höhe – Der Anstieg hat es schon in sich. Es staut sich sogar auf den steilen, felsigen Hang – eine menge Leute will hier hoch. Wir entscheiden uns die Helme wieder auf zusetzen, es kann zu leicht ein Stein runter getreten werden.

Über Leitern...

Über Leitern…

... in lüftiger Höhe...

… in lüftiger Höhe…

...am Grad entlang

…am Grad entlang

Der Heilbronner-Höhenweg ist fantastisch.
Ein spannender Weg teils am senkrechten Felswände, dann über ausgesetzten Grat – Wunderbare Panoramas.

Heilbronner-Höhenweg Panorama

Heilbronner-Höhenweg Panorama

Es hat sich auf den Höhenweg bewiesen das wir richtige Bergkumpels sind. Als Team haben wir gut zusammen gearbeitet. Wir haben gezeigt das wir den letzte Jahren immer besser geworden sind. Von Groß bis Klein haben wir den weg gut gemeistert.

Auf dem Höhenweg

Auf dem Höhenweg

Den meisten von uns hat es gereicht über den Schneefeldern zu rutschen. (Frag Mr. Dominik Bean)

über dem Schneefeld

über dem Schneefeld

Nur Maximilian war es anscheinend noch zu warm. Er entschied sich für ein Bad im eiskalten See. Gegenüber von dem im See mündendem Schneefeld, lief er vorsichtig ins Wasser, bis auf dem glitschigem Boden ausrutschte und unter der Wasseroberfläch verschwand. So wurde aus ein Badegang ein Jodelkurs.

Maximilians Eisbad

Maximilians Eisbad

Abgetrocknet und aufgewärmt dauerte es noch eine Stunde bis wir die Kemptener Hütte erreichten.
Die Hütte selbst ist eigentlich schön, hat aber ein komisches Klientel. Später haben wir entdeckt, dass hier der Fernweg E5 lang führt. Das heißt, dass viele Bergführer hier Touristen hochschleppen (gepäck wird gesondert hochgeschafft), die sich mit Berghütten nicht auskennen. Nach 5 Tage Bergwelt und Kamaradschaft, ist es befremdlich, meist ältere Leuten rumlaufen zu sehen und zu hören wie sie sich beschweren: „dass es nur eine Dusche gibt, man muss sogar Duschmünzen holen, wann können wir eigentlich speisen?“

Kemptener Hütte

Kemptener Hütte

Das Matrazenlager auf einen riesigen Dachboden, mindestens 50 Schlafplätze, deswegen ganz schon unruhig.

Im Sonnenschein zum Rappensee Hütte

Samstag, 31. Juli 2010

Die Sonne lacht...

Die Sonne lacht…

Der morgentliche Blick aus dem Fenster zeigt ein strahlend blauer Himmel – ein angenehme Abwechslung. Schnell wird gefrühstückt, damit wir dann auch schnell los können.

Allgaeu 2010 Heute geht es Richtung Talende und an der gegenüberliegende Berghang weiter zur nächste Hütte.
Es macht Spaß in der Sonne zu wandern. Unbewußt überholen wir mehrere Wandergruppen. Die Jungs laufen zur Dritt ihr eigenes Tempo, Quatschen unaufhörlich – trotzdem legen auch sie eine erstaunliches Tempo am Tage.

Ein Blick zurück

Ein Blick zurück

Wir treffen auf viele Mountainbiker, die den schmale Bergweg hoch gehen und runter kommen. Zuerst haben wir gedacht, die Selben zu sehen, die wieder umgekehrt sind – der Pfad nicht schaffbar für Fahrräder. Aber es sind immer wieder neue Pedalritter, anscheinend ein viel befahrene Weg. Auf Nachfrage wird erzählt, dass dies ein Fernweg nach Italien ist. In 5 oder 6 Tage hoffen viele den Gardasee zu erreichen.
Wir wünschen uns gegenseitig viel Glück.

Wir laufen (anscheinend) ein kleinen Umweg, folgen den Mountainbikes. Aber auch wenn diese Strecke ein stück länger ist, wir laufen in der Sonne, zwischen Latschenkiefer und über herrliche Bergwiesen.
Als wir später wieder den ‘richtigen’ Weg erreichen, merken wir dass wir immer noch schneller gewesen sind dann die, die im Schatten gelaufen sind.
Länger dann gedacht laufen wir jetzt zur Rappensee-Hütte. Immer wieder durchschneidet ein Wasserfall den Berghang. Müssen wir an nassen Fels entlang zum Wasser und wieder hoch.
Langsam werden die Schatten länger und die Beine müde.

Das letzte Stück zieht sich hin

Das letzte Stück zieht sich hin

Klaus und ich sind die ersten, die den gemeinen kleinen Anstieg zur Hütte bewältigen. Ich schicke Klaus vor – es ist Rappelvoll an der Rappensee-Hütte, er soll sich schnell unsere Schlafplätze sichern, ich warte auf den Jungs.
Als nächste kommt Dominik hoch gelaufen, hochrot aber putzmunter, und die zwei Großen zuletzt.

Haarewaschen - Bergkumpels-Style

Haarewaschen – Bergkumpels-Style

Glücklicherweise hat mit der Reservierung alles gut geklappt. Wir kriegen ein schönes Zimmerchen unter’m Dach, für uns allein. Wir packen unsere Rücksäcke aus, suchen frische Kleidung und begeben uns im Waschraum, um uns frisch zu machen. Ich wasche meine Haare unter das kalte Wasser, was nach eine Weile richtig weh tut, sich aber herrlich anfühlt.

Belohnung des Tages - Kuchen in der untergehende Sonne

Belohnung des Tages – Kuchen in der untergehende Sonne

Dann setzten wir uns Draußen in eine Ecke in der Sonne und lassen es uns gut gehen. Ein leckere Tasse Kaffee und ein großes Stuck Käsekuchen – Super. Nebenbei beobachten wir das Treiben in und um der Hütte – der Rappensee-Hütte ist die größte des Alpenvereins – dementsprechend gibt es auch viel Trubel.

Sonnenuntergangs-Spektakel

Sonnenuntergangs-Spektakel

Langsam sackt der Sonne hinter den Bergen – ein grandioses Schauspiel – und es wird frisch. Im Gastraum wird es voll und laut. Wir haben uns ein Platz erkämpft, geniessen unseres Essen. Der rest der Abend wird mit Spielen und Spaß verbracht, vor wir zufrieden ins Bett rollen.

Im Regen zur Mindelheimer Hütte

Freitag, 30. Juli 2010

Midsommer Neuschnee

Midsommer Neuschnee

Wenn schon bei der erste Bilck aus dem Fenster Schnee auf die Bierbänke liegt, verspricht der Tag nicht viel worden.

Beratung am Frühstückstisch

Beratung am Frühstückstisch

Beratung am Frühstückstisch: Wir haben uns vorher beim Hüttenwirt und Wanderfreunde, die den Steig schon gegangen sind, nach Gelände, Wetter und Machbarkeit erkündigt. Es gibt keine Bedenken. Weil in dem Moment kein Schee oder Regen fällt, entscheiden wir gemeinsam, den Mittelheimer-Klettersteig in Angriff zu nehmen.

Nach ein halbe Stunde, sind wir an der Einstieg zum Klettersteig angelangt.

Einsteigen...

Einsteigen…

Festzurren...

Festzurren…

Wir holen unsere Klettersteig-Sets vor und uns helfen gegenseitig sie anzulegen. Dann werden die Helme aufgesetzt und ein Erinnerungsfoto geschossen…

Das Abenteuer Klettersteig kann los gehen

Das Abenteuer Klettersteig kann los gehen

Als wir die ersten Sicherungsseilen erreichen, wirbeln wieder Schneeflocken um unsere Köpfe. Links und Rechts geht es steil runter. Wir arbeiten uns an die Seile vor, Karabiner klickten, jeder passt auf jeden auf.

Am Seil

Am Seil

Kalte Hände am kalten Stahl

Kalte Hände am kalten Stahl

Bei der erste wirklich schwierige Stelle haben wir bereits kalte Hände vom Metallseil, der Schnee wird immer dichter. Eine kleine Gruppe von erfahrene Bergsteiger lassen wir vorbeiziehen, vor wir uns auch die Felswand hochhängeln.

Besteigung am Klettersteig

Besteigung am Klettersteig

Als wir warten bis Dominik es hochschafft, kehren die Bergsteiger zurück. Sie brechen den Klettersteig ab: wegen der Schnee ist es zu gefährlich geworden. Dass ist für uns dann auch der Zeitpunkt umzukehren.

Ein bisschen enttäuscht legen wir unsere Klettersteigsets ab und machen ein kurze Pause. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben das es für den Dominik schwer geworden wäre.

Entäuschung nach dem Abbruch

Entäuschung nach dem Abbruch

Als wir den Höhenweg weiter gehen, regnet es unaufhaltsam. Jeder zieht sein Kopf ein, versteckt sich unter der Kaputze und macht ein Schritt nach den andere.

Stubaier Höhenweg im Regen

Stubaier Höhenweg im Regen

Wieder kommen wir triefend nass in eine Hütte an. Als erstes suchen wir den Trockenraum auf. Wie immer kommt uns den Geruch von trocknende Schweiss entegegen – ekelig.
Sofort werden die nasse Sachen ausgezogen. Max und ich erledigen das in ein nebenan entdeckter Raum, Klaus und seine Kinder im Trockenraum. Dass bedeutet das wir Lorsheijds gleich trockene Klamotten anziehen können, vor wir vergebens nach freie Haken im Trockenraum suchen – wärend die Kleidung der Schuntermänner ordentlich aufgehängt bereits trocknet, aber sie dann, in die irrige Ahname direkt auf dem Zimmer zu können – nur in Unterhosen bekleidet im gefüllten Gastraum stehen. Das wird ich nicht so schnell vergessen…

Mindelheimer Hütte

Mindelheimer Hütte

Der Nacht wird recht unruhig. Die Schlafplätze sind eng bemessen. Ich liege neben eine quietschende Tür, die nachts rege benutzt wird – warscheinlich Folge des Speiseplans… (Ich fand es immer schon komisch, dass es auf die Hütten so viel Linseneintöppe gibt) Es ist das erste Mal das ich mich mit Ohropax rumquäle.

Durchnässt zur Fidererpasshütte

Donnerstag, 29. Juli 2010

Wenn schon beim Frühstück der Regen an die Fenster prasselt (und wie!), verspricht der Tag nicht viel worden. Äußerst langsam essen wir unsere Brötchen, um der Zeitpunkt des Loswanderns so weit wie möglich zu verschieben.

Ein langes Frühstück

Ein langes Frühstück

Der Regen zeigt aber kein Nachlassen – Das heißt: Regenjacken, Hose (so weit vorhanden) angeziehen und Regenschütz über die Rücksäcke.

Ab in den Regen

Ab in den Regen

Schnell sind wir durchnässt. Der Vorteil von Regenkleidung ist das von Außen kein Feuchtigkeit reinkommt, der Nachteil ist, dass man schwitzt – und am Ende ist man genau so nass wie von der Regen.

Über verschlammte Pfaden steigen wir immer weiter den Berg hoch.
Eine Stunde Lang führt der Weg über ein ausgesetzte Grad, wo der Wind eisig kalt aus das Tal hochpfeifft.

Eisig kalt und klitschnass

Eisig kalt und klitschnass

Allgaeu 2010 Durchgefroren erreichen wir der Fellhornbahn. Ein Anzeigetafel weist eine Temperatur von 4,8 °C aus. Der Seilbahn-Bergstation ist ausgestorben, was uns die Möglichkeit gibt uns auszubreiten. Hier können wir trockene Klamotten anziehen und unsere Nasse, mit dem Händetrockner in der Toilette, versuchen ein bisschen zu trocknen.

Aufwärmen in der Seilbahn-Bergstation

Aufwärmen in der Seilbahn-Bergstation

Nach eine Pause geht es uns dann auch wieder besser – sogar der Regen hat nachgelassen.

Achtung..! Aufnahme..!

Achtung..! Aufnahme..!

An der Wind-Schattenseite des Berges verläuft der Weg ein Stückchen Bergab um sich dann um das Fellhorn – an den Kühe vorbei – zum Fidererpass-Hütte zu wenden.

Zum Fidererpasshütte

Zum Fidererpasshütte

Auf ein Hang, nicht weit über uns, können wir gut beobachten wie sich Steinböcke sich die Köpfe zusammenkrachen. In das schmale Tal sind auch gut die Warnpfiffe der Murmeltiere zu hören, sobald wir sie näherten.

Das letzte Stück zum Hütte, steigt noch recht Steil an, ist aber schnell bewältigt.

Die letzte Meter zum Fidererpasshütte

Die letzte Meter zum Fidererpasshütte

Bald liegt der Hütte vor uns, und können wir in die Wärme rein – wieder ziehen dunkle Wolken am Himmel auf.

Kommt ihr..?

Kommt ihr..?

Hütten-Alltag: Abendessen, was zu Trinken und ein paar Spiele. Meistens voll, warm und immer gemütlich.

Hütten-Alltag

Hütten-Alltag

Dann 10 Uhr: Hüttenruhe. Ab in die Hüttenschlafsäcke und hoffen auf ein ruhige Nacht.

10 Uhr - Hüttenruhe!

10 Uhr – Hüttenruhe!

(Auf der Fidererpasshütte haben wir übrigens sehr gut geschlafen)

Spaziergang zum Berghaus Schönblick

Mittwoch, 28. Juli 2010

Wir haben uns in der Nähe von Ulm getroffen und fahren zusammen mit Klaus‘ neuen Audi nach Oberstdorf weiter.
Auf ein Parkplatz am Waldrand wird das Auto abgestellt, die Bergschuhe angezogen und losgewandert.

Startfoto 2010

Das obligatorische Startfoto in Oberstdorf

Die Wanderung geht großenteils durch Wald, an ein See vorbei und über schöne Bergwiesen. Wir haben zwischendurch ein guten Blick auf die berühmte Sprungschanze. Die Wanderwege sind gut ausgebaut, teilweise als Erlebnis-Pfad angelegt. Für unsere Verhältnisse ein Spaziergang.

Hochleite

Die erste Tropfen am Hochleite

Leider fängt es recht schnell an zu regnen, was die Laune ein bisschen trübt.

Hochleite Panorama

Hochleite Panorama

Nach ca. 3 Stunden kommen wir am Berghaus Schönblick an. Unsere erste ‘Hütte’ ist dann doch mehr ein Hotel – auch mit Hauseigene Seilbahn zu erreichen. Aber sehr gemütlich. Im Keller haben wir ein ordentliches 10-Better Matrazenlager. Wir nüzten der Möglichkeit nochmal warm zu duschen, das Abendmahl schmeckt so auch viel besser.
Mit ein leckere Getränke und ein paar Runden ‘Saboteur’ verbringen wir den Abend.

Berghaus Schönblick

Berghaus Schönblick

 

Hüttentour 2010 – Allgäuer Alpen

huettentour 2010 PolaroidRegen, Regen und noch mehr Regen…
28. Juli – 2. August 2010

Aber auch ein bisschen Sonne…

Ein herrlicher Tour in den Allgäuer Alpen, wäre das Wetter teilweise nicht so schlecht gewesen. Die Klettersteigsets haben sogar kurz Tageslicht gesehen, vor wir Wetterbedingt den Mindelheimer Klettersteig abrechen mussten.

Schöne Wege, nette (und nicht so nette) Hütten und ein Dominik in Topform.