Der dritte Tag unsere Hüttentour in Tannheimer Gebirge. Von der Otto-Mayr-Hütte ging es gemächlich zur Tannheimer Hütte. Drei der Kumpels sind noch abgebogen und haben ein abenteuerliche Aufstieg auf der Köllenspitze (hier Interessantes zum Name ;-)) gemacht. Senkrecht hoch, ohne Seilsicherung – dafür bot sich eine geiles Panorama…
Die Hütte: klein und überfüllt. Die Wirtin wollte ein auf lustig machen war dann am ende doch nur unverschämt
Früh haben wir auf die Karte geschaut und uns dann eine anderen Weg überlegt. Der ’normale‘ Höhenweg wäre bestimmt überfüllt gewesen, deshalb wir sind abgebogen. Zwei mal hoch und runter, und als Schmankrl noch kurz ein Gipfelchen gemacht. Wir haben uns unser (leckeres) Abendbrot in der Ott-Mayr-Hütte reichlich verdient.
Durch logistische Veränderungen, ist unsere von unsere – mittlerweile – sechste Hüttentour ein bisschen kürzer geworden. Zwei Tage brauchten wir zum einsammeln der Bergkumpels.
Noch schnell einen kleinen Imbiss
Start kurz nach der österreichische Grenze in Grän bei Tannheim, auch in Österreich. Das ist wichtig zu wissen, weil wenn man Tannheim bei Ulm anpeilt (wie unser Navi gemacht hat) verringert sich der Fahrzeit um eine Stunde. Gut, dass wir das vorher noch entdeckt haben…
Tourenplanung bei Kaffee und Donut
In Grän haben wir an der Kirche schnell ein Parkplatz gefunden (Tipp: an der Seilbahn zur Neunerköpfle gibt es auch einen riesigen, kostenlosen Parkplatz) und uns einen kleinen Imbiss genehmigt vor es dann los ging…
Das obligatorische Startfoto in Grän
…natürlich, erst als wir das obligatorische Foto gemacht haben. Das dauerte dieses mal eine weile, weil Klaus‘ neuen Kamera ständig umkippte.
Am Berghang sahen wir bereits der Bad Kissinger Hütte. Mit diesem Ziel im Blick ging es los, erst durch Grän.
Das Ziel im Blick
Nachdem wir durch dem Ort gelaufen waren, befanden wir uns direkt in der Bergwelt. Wäldchen mit Tannenbäume, Almwiesen und bimmelnde Kühe.
Aufstieg
Etwa anderthalb Stunden sind wir Bergauf gelaufen. Unterwegs sind wir viele Familien mit kleinere Kinder begegnet. Durch die Seilbahn ist der Aufstieg leicht zu meistern und die Hütten sind über Höhenwege, auch für Kinder, gut zu erreichen.
Der Tür zur Bad Kissinger Hütte
In der Hütte gab es dann erst mal Verwirrung. Der Reservierung war nicht auffindbar, auch nach mehrmaligem Nachfragen und eMails checken. Komisch. Es gab aber noch Platz, im Zimmer unter der Terrasse. Wahrscheinlich war es da ruhiger dann in der Rest von der Hütte: klein und recht überfüllt. Zu Abendbrot würden wir an ein Tisch gesetzt, wo schon vier andere saßen, und es eigentlich für sechs Leute Platz gab.
Was sich als ein leichter Tour abzeichnete, würde doch eine netter, anspruchsvoller Tour.
Und.: endlich mal kein schlechtes Wetter!
Das Tannheimer Gebirge – der letzte Zipfel vom Allgäu – ist nicht al zu groß. Das spiegelte sich in die Hütten wieder, die auch nicht al zu groß waren. Weil man sich den Aufstieg sparen kann, indem man mit die Seilbahn hoch fährt, die Hütten dan relativ leicht zu erreichen sind, ist es auch ein Gebiet, wo man mit Kinder hin gehen kann. Entsprechend hoch war der Anteil an Familien.
Es ist mitten in der Nacht und Stockdunkel, als ich aus dem Schlaf gerissen werde. Weiter vorne fuchtelt jemand mit ein Taschenlampe – das Licht schwenkt wild hin und her – und es schreit: „Ey, du Drecksau, du kannscht hier nicht hinsechen!“ – „Las mich in Ruhe!“, bellt es zurück. Als ich meine Augen halbwegs offen und mich an die Dunkelheit gewöhnt habe, sehe ich im tanzende Licht den Hintern eines nackten Mannes, der es anscheinend nicht mehr auf die Toilette geschaft hat. Hum.
Irgendwie schlummere ich wieder ein, aber nicht lange. Ich höre wie ein meiner Flaschen umfällt. Wieder öffene ich meine Augen und sehe wie der altere Herr, noch immer splitterfasernackt auf der Ablage vor unser Lager vorbeikriecht – kein schöner Anblick.
Anscheinend hat da einer zu tief ins Glas geschaut und findet jetzt nicht mehr zu sein Schlafplatz zurück.
Man kann nicht sagen, dass man auf einen Hüttentour nichts erlebt.
Nach mehrere Staus und einen kleinen Umweg, sind wir eine Stunde Später dann gedacht auf dem Parkplatz in Kufstein-Ebbs angekommen. Trotzdem, immer noch eine Stunde früher dann letztes Jahr. Schnell haben wir uns umgezogen und das obligatorische Foto gemacht.
Das obligatorische Startfoto in Kufstein
Der Ansteig zum Hütte auf der Zahme Kaiser Seite sollte dieses Jahr nur zwei Stunden dauern. Aber die haben es wieder in sich, gleich die erste Schritte gehen steil Bergauf. Schnell kommen wir in’s Schwitzen, die Monate hinter’m Schreibtisch machen sich bemerkbar.
Dunkle Wolken ziehen auf…
Als wir nach eine Stunde aus dem Wald kommen, sehen wir wie hoch wir schon wieder gestiegen sind und haben einen beindruckendes Panorama vor uns liegen. Weiter entfernt kleben dunkle Regenwolken an die Bergen und langsam schieben sie sich in unsere Richtung. Es wird Zeit ein Zahn zuzulegen.
Panorama vom Ritzau Alm
Der Weg führt über der Ritzau Alm. Ein paar Häuser, eine kleine Kapelle und tief unter uns hören wir die Kuhglocken bimmeln – wir sind wieder in den Bergen. Herrlich.
Maximilian und Max spurten hoch und sind bald in die Vorderkaiserfeldenhütte, Klaus hechtet hinterher und Dominik und Ich formen den Nachhut. Als wir die Hütte erreichen, fallen die erste dicke Tropfen – Gerade so geschafft.
Trocken in der Vorderkaiserfeldenhütte
Wir ziehen uns in dem niedrigen Matrazenlager um, vor wir uns im Gastraum begeben und ein gemütlichen Abend verbringen. Es gibt leckeres Essen und gutes Bier, auch so haben wir uns viel zu erzählen – wir haben uns doch eine Weile nicht gesehen.
Natürlich dürfen ein paar Runden ‘Saboteur’ nicht fehlen.
Abendbrot Weischt du?
Wir bestellen beim Tschechischen Bedienung unsere Frühstück, was bei den Schunti’s normalerweise schon schwierig ist; „Können wir statt Salami, Käse kriegen und statt Butter, Nutella? Oder sollen wir ein großes Frühstück nehmen. Nee, warte mal, Ich nehme euer Salami und wir bestellen dann noch ein heiße Schokolade…“
Jetzt gibt es dann Antworten wie: „Weischt du, holst du morgen dein Frühstück und ich gieb dir dann Hehnig, weischt?“
Wenn schon beim Frühstück der Regen an die Fenster prasselt (und wie!), verspricht der Tag nicht viel worden. Äußerst langsam essen wir unsere Brötchen, um der Zeitpunkt des Loswanderns so weit wie möglich zu verschieben.
Ein langes Frühstück
Der Regen zeigt aber kein Nachlassen – Das heißt: Regenjacken, Hose (so weit vorhanden) angeziehen und Regenschütz über die Rücksäcke.
Ab in den Regen
Schnell sind wir durchnässt. Der Vorteil von Regenkleidung ist das von Außen kein Feuchtigkeit reinkommt, der Nachteil ist, dass man schwitzt – und am Ende ist man genau so nass wie von der Regen.
Über verschlammte Pfaden steigen wir immer weiter den Berg hoch.
Eine Stunde Lang führt der Weg über ein ausgesetzte Grad, wo der Wind eisig kalt aus das Tal hochpfeifft.
Eisig kalt und klitschnass
Allgaeu 2010 Durchgefroren erreichen wir der Fellhornbahn. Ein Anzeigetafel weist eine Temperatur von 4,8 °C aus. Der Seilbahn-Bergstation ist ausgestorben, was uns die Möglichkeit gibt uns auszubreiten. Hier können wir trockene Klamotten anziehen und unsere Nasse, mit dem Händetrockner in der Toilette, versuchen ein bisschen zu trocknen.
Aufwärmen in der Seilbahn-Bergstation
Nach eine Pause geht es uns dann auch wieder besser – sogar der Regen hat nachgelassen.
Achtung..! Aufnahme..!
An der Wind-Schattenseite des Berges verläuft der Weg ein Stückchen Bergab um sich dann um das Fellhorn – an den Kühe vorbei – zum Fidererpass-Hütte zu wenden.
Zum Fidererpasshütte
Auf ein Hang, nicht weit über uns, können wir gut beobachten wie sich Steinböcke sich die Köpfe zusammenkrachen. In das schmale Tal sind auch gut die Warnpfiffe der Murmeltiere zu hören, sobald wir sie näherten.
Das letzte Stück zum Hütte, steigt noch recht Steil an, ist aber schnell bewältigt.
Die letzte Meter zum Fidererpasshütte
Bald liegt der Hütte vor uns, und können wir in die Wärme rein – wieder ziehen dunkle Wolken am Himmel auf.
Kommt ihr..?
Hütten-Alltag: Abendessen, was zu Trinken und ein paar Spiele. Meistens voll, warm und immer gemütlich.
Hütten-Alltag
Dann 10 Uhr: Hüttenruhe. Ab in die Hüttenschlafsäcke und hoffen auf ein ruhige Nacht.
10 Uhr – Hüttenruhe!
(Auf der Fidererpasshütte haben wir übrigens sehr gut geschlafen)